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Das Gastmahl

(Symposion)

übersetzt von Franz Susemihl (1855)

Apollodoros und einige seiner Freunde

In der Erzählung des Apollodoros treten redend auf: Glaukon · Aristodemos · Sokrates · Agathon · Phaidros · Pausanias · Eryximachos · Aristophanes · Diotima · Alkibiades

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Apollodoros: Ich glaube, auf das, wonach ihr mich fragt, nicht unvorbereitet zu sein. Ich befand mich nämlich jüngst gerade auf dem Wege von Phaleron, meiner Heimat, nach der Stadt. Da rief einer meiner Bekannten, der mich von hinten gewahr wurde, mich scherzend aus der Ferne folgendermaßen an: He, du da, Apollodoros aus Phaleron, warte doch! Und ich blieb stehen und erwartete ihn.

Er aber versicherte hierauf: Wahrhaftig, Apollodoros, auch schon vor kurzem suchte ich dich auf, um von dir etwas Näheres über die gesellige Zusammenkunft des Agathon, Sokrates, Alkibiades und der übrigen zu erfahren, welche damals beim Gastmahle zugegen waren, nämlich darüber, wie die von ihnen gehaltenen Liebesreden lauteten. Denn ein anderer erzählte mir davon, der es von Phoinix, dem Sohne des Philippos, gehört hatte; er sagte aber, du wissest es auch, und konnte mir überdies selber nichts Genügendes mitteilen. Darum lege nun du es mir dar: denn dir steht es auch am ersten zu, die Reden deines Freundes zu berichten. Vorerst aber sage mir, fuhr er fort, warst du selbst mit in dieser Gesellschaft oder nicht?

Und ich erwiderte: In der Tat, dein Berichterstatter scheint dir durchaus nichts Genügendes mitgeteilt zu haben, wenn du glaubst, daß diese Gesellschaft, nach welcher du fragst, erst neuerdings stattgefunden habe, so daß auch ich hätte zugegen sein können.

Das glaubte ich freilich.

Aber wie sollte sie doch, entgegnete ich, lieber Glaukon! Weißt du denn nicht, daß Agathon schon seit einer Reihe von Jahren sich nicht mehr hier aufhält? Seitdem ich dagegen mit Sokrates zusammenlebe und es mir zur Aufgabe gemacht habe, an jedem Tage zu erfahren, was er sagt oder tut, - das sind noch keine drei Jahre her. Vorher aber trieb ich mich mit dem herum, was mir gerade in den Wurf kam, und vermeinte recht etwas zu beschaffen, war aber in Wahrheit unglücklicher als irgend einer, ebenso wie du nun, der du glaubst, man müsse eher alles andere tun als philosophieren. Spotte nicht, antwortete er, sondern sage mir, wann denn diese Gesellschaft stattfand?

Und ich erwiderte: Noch während unserer Kinderzeit, als Agathon mit seiner ersten Tragödie siegte, und zwar tags darauf, nachdem er mit den Genossen seines Chores schon das eigentliche Siegesopferfest gefeiert hatte.

Also schon vor gar langer Zeit, wie es scheint, meinte er. Wer hat es dir denn erzählt? Ohne Zweifel Sokrates selbst?

Keineswegs, entgegnete ich, sondern ebenderselbe, von welchem es Phoinix erfahren hat. Es war das ein gewisser Aristodemos aus Kydathenai, ein kleiner Mann, der stets barfuß ging; der war mit in der Gesellschaft gewesen und war überdies, wie ich glaube, unter seinen Zeitgenossen einer der eifrigsten Verehrer des Sokrates. Indessen habe ich aber schon über einige Punkte von dem, was ich von jenem hörte, auch bei Sokrates nachgefragt, und dieser bestätigte sie mir so, wie jener berichtet hatte.

So erzähle es mir denn schnell wieder, versetzte er. Ist ja doch der Weg nach der Stadt so recht geeignet dazu, um während des Wanderns zu erzählen und zuzuhören.

So unterhielten wir uns denn im Gehen hierüber, und ich bin daher, wie ich schon im Anfang bemerkte, hierauf nicht unvorbereitet. Soll ich es also auch euch berichten, so muß ich es wohl tun. Denn auch ohnehin schon bereiten mir Reden über philosophische Gegenstände, mag ich sie nun selbst vortragen oder von anderen vortragen hören, - abgesehen von dem Nutzen, den sie mir, wie ich glaube, gewähren, - die größte Freude; alle anderen aber, zumal wie ihr Reichen und Geldmänner sie zu führen pflegt, erregen mir für meine Person Überdruß und gegen euch, ihr Freunde, Mitleiden, weil ihr etwas Rechtes zu schaffen glaubt und doch nur etwas ganz Nichtiges treibt. Vielleicht nun haltet ihr hinwiederum dafür, daß ich zu beklagen sei, und ich glaube, daß ihr den rechten Glauben habt; von euch jedoch glaube ich dies meinerseits nicht, sondern weiß es gewiß.

Ein Freund: Du bleibst doch immer der Alte, Apollodoros; denn immer klagst du dich selbst und andere an und scheinst mir geradezu alle Menschen, von dir selber angefangen, für bejammernswert zu halten, mit Ausnahme des Sokrates. Und woher du deinen Beinamen »der Schwärmer« erhieltest, weiß ich zwar nicht; in deinen Reden aber zeigst du dich wenigstens stets als einen solchen, daß du mit dir und allen Menschen haderst, den Sokrates ausgenommen.

Apollodoros (ironisch): Ja, da freilich, bester Freund, bedarf es keines Beweises mehr, wenn ich so über mich selbst und über euch denke, daß ich schwärme und von Sinnen bin.

Der Freund: Es verlohnt nicht, Apollodoros, darüber jetzt zu streiten. Gewähre uns vielmehr unsere Bitte und erzähle uns, wie die Reden lauteten!

Apollodoros: Wohlan, sie lauteten ungefähr folgendermaßen... Doch ich will lieber das Ganze von vorne an, so wie jener es mir mitteilte, auch meinerseits euch wiederzugeben versuchen.

Er erzählte nämlich, daß ihm Sokrates begegnet sei, gebadet und mit untergebundenen Sohlen, was er selten zu tun pflegte, und da habe er ihn also gefragt, wohin er denn gehen wolle, da er sich so schön geschmückt habe.

Und Sokrates habe erwidert: Zum Gastmahle bei Agathon. Denn gestern bei seinem Siegesfeste entschlüpfte ich ihm aus Furcht vor dem Gewühle, habe ihm aber dafür zugesagt, heute zu kommen. Darum nun habe ich mich so schön herausgeputzt, um als Schöner vor einem Schönen zu erscheinen. Doch du, fuhr er fort, was meinst du dazu, willst du ungeladen mit zum Gastmahle kommen?

Und ich, sagte Aristodemos, erwiderte: Ganz wie es dir gut dünkt.

Komm denn mit mir, entgegnete er, damit wir das Sprichwort zuschanden machen, indem wir ihm die Wendung geben, daß auch zu wackerer Männer Gastmählern wackere Männer ungeladen gehen. Denn Homeros scheint dies Sprichwort nicht bloß zuschanden gemacht, sondern auch verspottet zu haben. Während er nämlich den Agamemnon als einen vorzüglich wackeren Kriegsmann darstellt, den Menelaos aber als einen weichlichen Kämpfer, so läßt er doch den Menelaos ungeladen beim festlichen Opferschmause des Agamemnon sich einstellen, den Schlechteren bei dem des Besseren.

Nachdem er dies vernommen, so erzählte Aristodemos weiter, habe er eingeworfen: Vielleicht jedoch wird es mit mir nicht so herauskommen, wie du meinst, lieber Sokrates; sondern ganz nach des Homeros Worten werde auch ich als ein schlechter Mann ungeladen zu dem Gastmahle eines weisen Mannes gehen. Wie willst du es also rechtfertigen, wenn du mich einführst; Denn ich werde es nicht zugestehen, daß ich ungeladen komme, sondern sagen, du habest mich eingeladen.

Nun, erwiderte Sokrates, wenn zwei wandern selband, da berate der eine von uns den andern, was wir sagen wollen. Und so laß uns gehen! Nachdem sie so ungefähr mit einander verhandelt hätten, fuhr Aristodemos fort, seien sie weitergegangen. Da sei nun aber Sokrates unterwegs über irgend einen Gegenstand nachdenkend in sich selbst versunken zurückgeblieben, und da er auf ihn wartete, habe er ihn aufgefordert, nur vorwärts zu gehen. Als er nun aber beim Hause des Agathon angekommen sei, habe er die Türe geöffnet gefunden, und da, erzählte er, sei ihm etwas Lächerliches begegnet. Es sei ihm nämlich sofort ein Sklave von innen entgegengekommen und habe ihn dahin geführt, wo die übrigen Gäste sich zu Tische niedergelassen hatten, und er habe sie bereits im Begriffe gefunden, das Mahl zu beginnen. Sobald ihn nun Agathon bemerkt, habe dieser sofort zu ihm gesagt: Sieh da, lieber Aristodemos, du kommst recht zur gelegenen Zeit, um an unserem Mahle teilzunehmen. Solltest du aber zu irgend einem anderen Zwecke gekommen sein, so verschiebe das auf ein andermal; denn auch gestern schon suchte ich dich, um dich einzuladen, konnte dich aber nicht finden. Doch warum bringst du uns denn den Sokrates nicht mit?

Und ich, so erzählte Aristodemos weiter, drehe mich um und sehe nirgends den Sokrates mir folgen. Ich sagte daher, daß ich in der Tat mit Sokrates gekommen wäre, indem gerade er mich zu diesem Gastmahle eingeladen habe.

Nun, das hast du recht gemacht, versetzte Agathon. Aber wo ist denn er selbst?

Eben trat er hinter mir herein. Darum wundere ich mich selber, wo er sein mag.

Sieh doch nach, Sklave, habe hierauf Agathon befohlen, und fahre den Sokrates zu uns herein! - Du aber, sagte er, Aristodemos, nimm dort neben Eryximachos Platz.

Ihm selbst, erzählte dieser, habe darauf ein Sklave die Füße gewaschen, damit er sich niederlassen  könnte; ein anderer von den Sklaven aber sei mit  der Nachricht zurückgekehrt: Sokrates ist wieder  zurückgegangen und steht in der Vordertüre eines  Nachbarhauses und will trotz meiner Einladung  nicht hereinkommen.

Seltsamer Bericht! sprach Agathon. So lade ihn  von neuem ein und laß nicht nach!

Darauf aber habe Aristodemos, wie er berichtete, gesagt: Keineswegs, sondern laßt ihn gewähren!  Denn das ist so eine Sitte, welche er an sich hat:  zuweilen geht er abseits, wo es sich gerade trifft,  und bleibt stehen. Er wird aber, wie ich denke,  auch gleich kommen. Stört ihn also nicht, sondern  laßt ihn gewähren!

Nun, wenn du meinst, müssen wir es wohl so  machen, habe Agathon erwidert. Aber auf! Uns andere bewirtet, ihr Sklaven; setzt uns vor, ganz was  euch gut dünkt, da ich euch ja keinen Aufseher bestellt habe, was ich überhaupt nie zu tun pflege.  Bildet euch nur ein, daß ich und alle diese andern  von euch zu Gaste geladen seien, und bedient uns  so, daß wir euch loben können!

Hierauf, so fuhr Aristodemos fort zu berichten,  hätten sie gespeist, Sokrates aber sei nicht  erschienen. Agathon nun habe wiederholt geboten,  nach Sokrates zu schicken, er aber habe es nicht  zugelassen. So sei er denn von selbst gekommen,  ohne lange gezögert zu haben, wie er sonst wohl zu tun pflegte, sondern höchstens seien sie halb mit  der Mahlzeit fertig gewesen. Agathon nun - denn  es habe sich gerade so getroffen, daß er am untern  Ende allein lag. - habe, wie Aristodemos erzählte,  ihm zugerufen: Hierher, o Sokrates, nimm hier  neben mir Platz, damit auch ich von dem weisen  Gedanken einen Teil bekomme, welcher sich in der  Haustüre bei dir eingestellt hat! Denn offenbar fandest du ihn und hältst ihn nun fest; denn eher würdest du gewiß nicht abgelassen haben.

Sokrates habe neben ihm sich gelagert und ihm  erwidert: Das wäre eine schöne Sache, lieber Agathon, wenn es mit der Weisheit eine solche Bewandtnis hätte, daß sie aus dem Volleren von uns  in den Leereren hinüberflösse, wenn wir mit einander in Berührung kommen, gleichwie das Wasser  durch einen Wollenstreifen aus dem volleren Becher in den leereren hinüberfließt. Denn wenn es  sich so auch mit der Weisheit verhält, so kann ich  es gar nicht hoch genug anschlagen, neben dir zu  liegen; denn ich glaube, daß ich dann von dir mit  viel herrlicher Weisheit erfüllt werde. Die meinige  nämlich möchte wohl nur gering und manchem  Zweifel unterworfen sein, wie ein Traumbild; die  deine aber ist glänzend und noch stark im Wachsen, da sie ja von dir, der du noch so jung bist,  schon so herrlich hervorstrahlte und jüngst offenbar ward unter den Hellenen vor mehr als dreißigtausend Zeugen.

Du bist ein Spötter, Sokrates, antwortete Agathon. Doch wir wollen diesen unsern Streit über die Weisheit gleich nachher ausmachen, und Dionysos  soll unser Schiedsrichter sein; jetzt aber sprich vorher der Tafel zu!

Nachdem hierauf, so fuhr Aristodemos in seiner  Darstellung fort, Sokrates sich zum Essen gelagert  und dann mit den übrigen gespeist hatte, hätten sie  Trankopfer dargebracht, einen Lobgesang auf den  Gott angestimmt und die übrigen religiösen Bräuche vollzogen; sodann aber hätten sie sich zum  Trinkgelage angeschickt. Da, erzählte er, habe nun  Pausanias zuerst ungefähr in folgender Weise das  Wort ergriffen: Wohlan, ihr Leute, in welcher  Weise mögen wir wohl am behaglichsten trinken?  Ich für meine Person kann euch gestehen, daß ich  in der Tat noch sehr angegriffen bin von dem gestrigen Zechgelage und einiger Erholung bedarf; ich  glaube aber, daß es auch den meisten von euch  ebenso gehen wird, denn ihr wart ja gestern auch  dabei. Überlegt also, auf welche Weise wir am  behaglichsten trinken mögen.

Und Aristophanes habe erwidert: Dein Vorschlag ist gut, Pausanias, daß wir es uns auf alle  Weise bequem machen müssen beim Trinken; denn auch ich bin einer von denen, die sich gestern gehörig angefeuchtet haben.

Als nun Eryximachos, der Sohn des Akumenos,  so erzählte Aristodemos weiter, sie so habe reden  hören, da habe er gesagt: Vortrefflich gesprochen!  Und ich möchte nur noch von einem unter euch  hören, nämlich von Agathon, wie es mit seiner Fähigkeit zum Trinken bestellt ist.

Auch ich, habe dieser entgegnet, fühle mich gar  nicht sonderlich dazu aufgelegt.

Das wäre ja, wie es scheint, ein rechter Fund für  uns, habe der andere erwidert, ich meine nämlich  für mich und den Aristodemos und Phaidros und  die übrigen da, wenn ihr, die stärksten Trinker, es  jetzt aufgebt: denn unsere starke Seite ist das überhaupt nicht. Den Sokrates nehme ich aus, denn der  ist auf beides eingerichtet, so daß es ihm gleichgültig sein wird, was von beidem wir tun. Da nun keiner von den Anwesenden Lust zu haben scheint,  vielen Wein zu trinken, so werde ich hoffentlich  auch mehr Anklang bei euch finden, wenn ich euch  über die wahre Beschaffenheit des Rausches belehre. Mir ist nämlich dies aus meiner Arzneikunst  klar geworden, daß die Trunkenheit ein schädliches Ding für die Menschheit ist, und ich möchte daher  mit meinem Willen weder selber zu viel trinken,  noch auch es einem anderen raten, zumal wenn er  noch angegriffen ist vom Rausche des vorigen  Tages.

Gewißlich, so berichtete Aristodemos weiter, sei darauf Phaidros aus Myrrhinus eingefallen: ich für  meinen Teil bin dir immer zu folgen geneigt, zumal wenn du etwas sagst, was in die Heilkunde einschlägt; jetzt aber werden es auch die übrigen tun,  wenn sie gescheit sind.

Als sie nun dies vernommen, hätten auch alle andern beigestimmt, man müsse das gegenwärtige  Gelage nicht bis zur Trunkenheit steigern, sondern  nur so nach Behagen trinken.

Da nun also, habe Eryximachos fortgefahren,  dies beschlossen ist, daß ein jeder trinke, soviel  ihm beliebt, und daß kein Zwang stattfinden soll,  so schlage ich fernerhin vor, die eben eingetretene  Flötenspielerin zu entlassen, um für sich allein zu  spielen, oder, wenn sie will, vor den Weibern drinnen, uns aber für heute einander mit Reden zu unterhalten. Auch den Gegenstand dieser Reden will  ich euch vorschlagen, wenn es euch recht ist. Da hätten alle erklärt, es sei ihnen recht, und sie  forderten ihn auf, seinen Vorschlag zu machen.  Eryximachos habe daher fortgefahren: Ich beginne  meine Rede wie Melanippe bei Euripides: denn  nicht von mir selber kommt das Wort, sondern von unserm Phaidros da, welches ich vortragen will.  Denn Phaidros hat mir schon wiederholt sein Leid  geklagt. Ist es nicht schrecklich, sagt er oft zu mir,  lieber Eryximachos, daß auf alle andern Götter  Hymnen und Gesänge von den Dichtern verfaßt  sind, während auf den Eros, der doch ein so wohltätiger und großer Gott ist, kein einziger von so  vielen Dichtern ein Loblied gedichtet hat? Wenn du aber jene schätzbaren Männer, die Sophisten, in  Betracht ziehen willst, daß diese zwar Lobreden  auf den Herakles und andere in Prosa schreiben,  wie zum Beispiel der vortreffliche Prodikos - doch das ist freilich noch weniger zu verwundern, aber  ich stieß neulich auf ein Buch, in welchem der Nutzen des Salzes wunder wie hoch gepriesen wurde,  und noch viel anderes dergleichen kannst du hinlänglich verherrlicht finden, - auf solche Dinge  also verwendet man großen Eifer, während den  Eros noch bis auf diesen Tag kein einziger Mensch  seiner würdig zu preisen unternommen hat! So also wird ein so erhabener Gott vernachlässigt! Darin  scheint mir nun Phaidros ganz recht zu haben, und  ich möchte daher nicht bloß mich ihm gefällig erzeigen, indem ich ihm eine Beisteuer hierzu liefere, sondern ich glaube, daß es auch gegenwärtig für  uns, die wir hier zugegen sind, ganz angemessen  sein würde, den Gott zu verherrlichen. Wenn dies  nun auch eure Ansicht ist, so werden wir hinlänglichen Stoff für unsere Unterhaltung durch Reden  haben. Ich denke nämlich, es muß nach der rechten  Hand in der Reihe herum ein jeder von uns eine  Lobrede auf den Eros halten, so schön er nur kann.  Phaidros aber muß den Anfang machen, weil er  obenan liegt und überdies der Urheber dieses ganzen Vorschlages ist.

Niemand, lieber Eryximachos, habe darauf Sokrates bemerkt, wird dir entgegenstimmen. Denn  weder ich dürfte mich weigern, der ich zugebe, auf  nichts anderes als auf die Liebesangelegenheiten  mich zu verstehen, noch auch Agathon und Pausanias, noch Aristophanes, dessen ganzes Treiben  sich um den Dionysos und die Aphrodite dreht,  noch überhaupt irgend einer von denen, die ich hier vor mir sehe. Freilich kommen wir, die wir zu unterst liegen, am schlechtesten dabei weg; indessen,  wenn nur unsere Vorgänger recht befriedigend und  schön gesprochen haben, so soll uns das genügen.  So fange denn Phaidros in Gottes Namen an und  preise den Eros!

Damit waren denn auch alle anderen einverstanden und verlangten dasselbe wie Sokrates. An alles nun, was ein jeder redete, erinnerte sich schon Aristodemos nicht mehr genau, und ich wiederum  nicht mehr an alles, was er mir erzählte; was aber  und wessen Rede mir am meisten bemerkenswert  erschien, diese Reden will ich euch einzeln berichten.

Zuerst also, wie gesagt, erzählte er, habe Phaidros gesprochen und habe seine Rede ungefähr  damit begonnen, daß Eros ein großer Gott sei und  bewundernswert unter Menschen und Göttern sowohl aus vielen andern Gründen, als auch namentlich wegen seiner Herkunft. Denn daß er zu den ältesten Göttern gehört, sprach Phaidros, gereicht  ihm zu einer besondern Ehre. Hierfür dient aber  dies zum Beweise: Eltern des Eros gibt es weder,  noch werden dergleichen bei irgend einem Schriftsteller in gebundener oder ungebundener Rede erwähnt; sondern Hesiodos sagt, zuerst sei das Chaos gewesen,

... aber nach diesem Ward die gebreitete Erd', ein dauernder Sitz den  gesamten Ewigen... Eros zugleich...

Er sagt also, diese beiden seien zuerst nach dem  Chaos entstanden, die Erde und Eros: Parmenides  aber schreibt von der zeugenden Urkraft:

Unter allen den Göttern zuerst ersann sie den Eros

Dem Hesiodos stimmt aber auch Akusilaos bei.  Von so vielen Seiten her stimmt man darin überein, daß Eros einer der ältesten Götter sei. Als einer der ältesten ist er uns aber zugleich Urheber der höchsten Güter. Denn ich wüßte kein größeres Gut für  den Menschen gleich in seiner Jugend zu nennen,  als einen edelgesinnten Liebhaber, und wiederum  für den Liebhaber seinen Geliebten. Denn was den  Menschen, welcher sein Leben schön und würdig  zubringen will, durch sein ganzes Leben leiten  muß, das vermögen ihm weder Verwandtschaft,  noch Ehrenstellen, noch Reichtum, noch irgend  etwas anderes in dem Maße zu gewähren wie die  Liebe. Was meine ich aber damit? Die Scham vor  dem Schimpflichen und das wetteifernde Streben  nach dem Würdigen und Schönen; denn ohne diese  vermag weder ein Staat noch ein Einzelner Großes  und Schönes zu vollbringen. Ich behaupte nun  nämlich, daß ein Mann, welcher liebt, wenn er  dabei betroffen würde, daß er etwas Schimpfliches  täte oder von jemandem erlitte, indem er sich aus  Feigheit nicht dagegen verteidigte, keinen so  großen Schmerz darüber empfinden würde, von  seinem Vater oder seinen Freunden oder von sonst  jemandem dabei erblickt zu werden, als von seinem Geliebten. Eben dasselbe sehen wir aber auch bei  dem Geliebten, daß er vor allem sich vor seinen  Liebhabern schämt, wenn er bei etwas Schimpflichem erblickt wird. Ließe es sich daher ins Werk  setzen, einen Staat oder ein Heer aus lauter Liebhabern und Geliebten zu bilden, so ist gar nicht zu  denken, wie ein Staat im Innern besser verwaltet  werden könnte, als wenn alle seine Bürger sich  alles Schimpflichen enthalten und im Wetteifer  zum Guten einander überbieten; aber auch im gemeinsamen Kampfe würden die so Verbundenen,  selbst in geringer Zahl, ich möchte sagen, alle  Menschen besiegen. Denn ein liebender Mann  würde es gewißlich höher aufnehmen, von seinem  Geliebten erblickt zu werden, wie er aus den Reihen wiche oder die Waffen wegwürfe, als von allen übrigen Menschen, und würde einen vielfachen  Tod dieser Schande vorziehen. Oder gar den Liebling zu verlassen und ihm nicht beizustehen in der  Gefahr, - so feige ist kein Mensch, den Eros selbst  nicht begeistern sollte zur Tapferkeit, so daß er  dem gleichkommt, der der Mutigste von Natur ist;  kurz, was Homeros sagt, daß ein Gott diesem oder  jenem Helden Mut eingehaucht habe, das gewährt  Eros den Liebenden allen.

Ja, sogar für einander zu sterben sind die Liebenden, und nur sie, bereit, und zwar nicht bloß  Männer, sondern auch Frauen. Hiervon gibt auch  die Tochter des Pelias, Alkestis, ein hinreichendes  Zeugnis vor allen Hellenen zugunsten meiner Behauptung, indem sie allein für ihren Mann sterben  wollte, da er doch Vater und Mutter hatte, welche  sie vermöge ihrer Liebe so sehr an Zärtlichkeit  überbot, daß sie dadurch jene ihrem Sohne fremd  und nur dem Namen nach angehörig erschienen  ließ. Und in der Tat schien sie denn auch hiermit  nicht bloß den Menschen, sondern auch den Göttern ein so schönes Werk vollbracht zu haben, daß  diese, obwohl sie unter den vielen, welche viele  rühmliche Taten ausführten, doch nur einer geringen Anzahl die Ehre gewährten, ihre Seele wieder  aus dem Hades zu entlassen, trotzdem die ihrige  entließen aus Bewunderung ihrer Tat. So ehren  auch die Götter den Eifer und die Tüchtigkeit im  Dienste der Liebe vor allem. Den Orpheus aber,  den Sohn des Oiagros, schickten sie unverrichteter  Sachen aus dem Hades zurück, indem sie ihm ein  Trugbild seines Weibes zeigten, um deretwillen er  kam, sie selbst ihm aber nicht gaben, weil es  schien, als habe er sich weichlich gezeigt - denn er war ja ein Zitherspieler - und nicht den Mut  gehabt, für seine Liebe zu sterben wie Alkestis,  sondern es nur zu veranstalten gesucht, lebend in  den Hades zu kommen. Dafür bestraften sie ihn  denn auch und ließen ihn den Tod durch Weiberhand finden; wogegen sie wiederum den Achilleus,  den Sohn der Thetis, hoch ehrten und ihn auf die  Inseln der Seligen versetzten, weil er trotz der Belehrung seiner Mutter, daß er sterben müsse, wenn  er den Hektor tötete, während er nach der Heimat  zurückkehren und ein hohes Alter erreichen würde,  wenn er ihn nicht tötete, dennoch es kühnlich vorzog, als Helfer und Rächer seines Liebhabers Patroklos nicht etwa bloß für ihn zu sterben, sondern  sogar dem Toten in den Tod zu folgen. Deshalb bewunderten die Götter ihn ganz besonders und ehrten ihn vor allen, weil er seinen Liebhaber so hoch  achtete. Aischylos aber faselt, wenn er den Achilleus zum Liebhaber des Patroklos macht, da doch  der erstere viel schöner war nicht allein als Patroklos, sondern auch als alle anderen Helden, auch  noch bartlos, dazu auch viel jünger, wie Homeros  bezeugt. In der Tat nämlich ehren die Götter zwar  überhaupt eine solche Tugend im Dienste der Liebe aufs höchste; noch höher jedoch bewundern und erheben und belohnen sie es, wenn der Geliebte dem  Liebenden, als wenn der Liebende dem Geliebten  sich anhänglich erweist. Denn der Liebhaber ist  göttlicherer Art als der Liebling, denn er ist der  Gottbegeisterte. Darum ehrten sie auch den Achilleus höher als die Alkestis, indem sie ihn auf die  Inseln der Seligen versetzten. So behaupte ich denn also, daß Eros unter den Göttern der älteste und  ehrwürdigste und am meisten imstande sei, den  Menschen zur Erwerbung der Tugend und Glückseligkeit zu verhelfen im Leben und im Tode. So ungefähr, erzählte Aristodemos, habe die  Rede des Phaidros gelautet; nach Phaidros aber  seien einige andere Reden gefolgt, deren er sich  nicht mehr genau erinnerte; mit Übergehung von  ihnen teilte er mir daher die des Pausanias mit.  Dieser habe nämlich folgendermaßen gesprochen: Nicht richtig ist uns, wie mich dünkt, lieber  Phaidros, so schlechthin die Aufgabe gestellt worden, den Eros zu preisen. Denn wenn es nur einen  Eros gäbe, dann wäre dies freilich ganz in der Ordnung; nun aber gibt es doch nicht bloß einen.  Wenn dies aber der Fall ist, dann ist es richtiger,  zuvor zu bestimmen, welchen man loben soll. Diesem Mangel werde ich daher abzuhelfen suchen;  ich werde zuerst sagen, welchen man loben muß,  und ihn sodann auf eine Weise loben, wie sie des  Gottes würdig ist. Wir alle nämlich wissen, daß es  ohne Eros keine Aphrodite gibt. Gäbe es daher nur  eine Aphrodite, so würde auch Eros nur einer sein; nun gibt es aber deren ja zwei: folglich muß es notwendig auch zwei Eros geben. Wie sollte es nämlich nicht zwei solcher Göttinnen geben? Die eine  ist ja die ältere und mutterlose, die Tochter des  Uranos, welche wir deshalb bekanntlich auch die  »himmlische« nennen; die jüngere aber ist die  Tochter des Zeus und der Dione, welche wir ja als  die »irdische« bezeichnen. Notwendigerweise muß  nun danach der Eros, welcher der Gehilfe der letzteren ist, auch der »irdische« heißen, der andere  aber der »himmlische«. Freilich sind nun wohl alle  Götter zu preisen. Welche Aufgabe aber jedem von beiden zuteil geworden ist, will ich auszusprechen  versuchen.

Mit jeder Handlung verhält es sich folgendermaßen: keine ist an sich selbst schön oder verwerflich. So zum Beispiel was wir jetzt tun, trinken oder singen oder uns unterhalten, - nichts von dem allen  ist, an sich betrachtet, etwas Gutes und Schönes,  sondern es wird dazu erst durch die Art der Ausführung; auf schöne und richtige Weise ausgeführt, wird es zu etwas Schönem, im Gegenteil aber zu  etwas Verwerflichem. So ist es denn auch mit dem  Lieben, und nicht jeder Eros ist edel und einer Lobrede würdig, sondern nur der, welcher uns antreibt,  auf eine schöne Weise zu lieben.

Der Sohn der irdischen Aphrodite nun ist auch in Wahrheit irdisch, und es kommt ihm nicht darauf  an, was er wirkt, und er ist es, in dessen Sinne die  niedrigdenkenden Menschen lieben. Es lieben nämlich solche zunächst ebenso gut Weiber als Knaben; sodann aber an denen, welche sie gerade lieben, mehr den Körper als die Seele; ferner lieben  sie die möglichst Unverständigen, indem sie nur  darauf sehen, zu ihrem Ziele zu gelangen, unbekümmert darum, ob auf eine edle Weise oder nicht. Daher begegnet es ihnen denn auch, hierin zu handeln, wie es sich gerade trifft, bald gut und bald  umgekehrt. Es stammt ja dieser Eros auch von der  Göttin her, welche viel jünger ist als die andere und in ihrer Abkunft sowohl am Weiblichen als am  Männlichen teilhat. Der andere aber stammt von  der himmlischen, die erstens nicht teil hat am  Weiblichen, sondern nur am Männlichen ( - und  von ihm stammt daher auch die Knabenliebe - ),  sodann auch die ältere und jeder Ausgelassenheit  fremde ist. Deshalb wenden sich denn auch die von diesem Eros Beseelten dem männlichen Geschlechte zu, indem sie das von Natur Kräftigere  und Verständigere lieben. Und man kann auch bei  der Knabenliebe selbst leicht die rein von diesem  Eros Getriebenen unterscheiden; denn sie lieben  nicht Kinder, sondern erst die, welche schon zu  Verstande kommen; dies fällt aber ungefähr mit der Zeit des ersten Bartwuchses zusammen. Es sind  nämlich diejenigen, welche von diesem Zeitpunkte  ab zu lieben beginnen, wie ich meine, dazu entschlossen, mit ihrem Geliebten für das ganze Leben vereinigt zu bleiben und dasselbe gemeinsam mit  ihm zu verbringen und nicht trügerisch seine unverständige Jugend zu überrumpeln und ihn dann hinterher zu verlachen und in die Arme eines andern  zu entfliehen. Es müßte daher auch Gesetz sein,  keine unreifen Knaben zu lieben, damit nicht so  viel Mühe aufs Ungewisse hin vergeudet würde;  denn bei den Kindern ist es noch ungewiß, wohin  ihre weitere Entwicklung an Seele und Körper im  Guten oder Schlimmen zuletzt ausschlagen wird.  Die Edelgearteten nun legen sich zwar selber freiwillig dieses Gesetz auf; man müßte aber auch den  sinnlichen Liebhabern dasselbe aufzwingen, so wie wir sie ja auch nach Kräften zwingen, sich mit ihrer Liebe von freigeborenen Frauen ferne zu halten.  Denn diese sind es auch, welche jene Schande über  die Knabenliebe gebracht haben, daß man es hat  wagen können, zu behaupten, es sei schimpflich,  seinen Liebhabern zu Willen zu sein. Man behauptet dies nämlich nur im Hinblick auf diese und ihr  ungehöriges und unredliches Verfahren, da doch  wohl keine Handlung, wenn sie auf eine anständige und rechtliche Weise ausgeführt wird, mit Recht  einen Tadel verdienen dürfte.

So ist auch die in bezug auf die Liebe herr- schende Sitte in andern Staaten leicht zu begreifen;  denn ihre Bestimmungen sind nur einfach; hier aber und in Lakedaimon sind sie verwickelt. In Elis  nämlich und bei den Boiotern und überhaupt da,  wo die Leute nicht gewandt im Reden sind, da hat  es die Sitte einfach festgestellt, es sei schön, seinen Liebhabern zu Willen zu sein, und keiner, weder  jung noch alt, dürfte es dort für schimpflich erklären, damit sie, denke ich, bei ihrem Unvermögen  zum Reden sich nicht erst die Mühe zu machen  brauchen, die Jünglinge zu überreden. In Ionien dagegen und an vielen anderen Orten, soweit die  Herrschaft der Barbaren reicht, gilt es für schimpflich. Denn die Barbaren halten dies infolge der unumschränkten Gewalt, mit der sie beherrscht werden, für schimpflich, und ebenso das Streben nach  Ausbildung des Geistes und Körpers. Denn den  Herrschern, sollte ich denken, gereicht es nicht zum Nutzen, wenn höhere Einsicht und feste Freundschaften und Verbindungen unter den Beherrschten  entstehen, was vor allen andern Dingen die Liebe  hervorzurufen pflegt. Das haben durch die Tat auch unsere einheimischen Gewaltherrscher erfahren;  denn die Liebe des Aristogeiton und die zur festen  Freundschaft gewordene Gegenliebe des  Harmodios stürzten ihre Herrschaft. Wo es daher  die Satzung als schimpflich festgestellt hat, dem  Liebhaber zu Willen zu sein, da liegt dies an der  niedrigen Gesinnung derer, bei denen sie es festgestellt hat, nämlich an dem Eigennutz der Herrscher  und der Feigheit der Beherrschten: wo es aber ganz einfach für löblich erklärt wird, da liegt es an ihrer  Geistesträgheit. Unsere hiesige Sitte ist dagegen  viel schöner, nur, wie gesagt, nicht leicht zu verstehen.

Denn man erwäge nur, daß es für schöner gehalten wird, öffentlich zu lieben als heimlich, und  zwar vorzüglich die Edelsten und Besten, wenn sie  auch viel häßlicher sind als die anderen, und daß  ferner dem Liebhaber eine ganz ungemeine Aufmunterung von allen zuteil wird, gar nicht als ob er etwas Schändliches tue, und daß es für schön gilt,  den Geliebten für sich zu gewinnen, und für  schimpflich, ihn nicht zu gewinnen, und daß die  Sitte dem Liebhaber verstattet hat, zur Erreichung  dieses Zweckes unter allgemeiner Billigung wunderliche Dinge zu begehen, die, wenn jemand sie  bei der Verfolgung und Ausführung irgend eines  anderen Zweckes in Anwendung bringen wollte,  die größten Vorwürfe einernten würden; denn wenn er, um Geld von jemandem zu erlangen oder Ehrenstellen oder sonstigen Einfluß, dergleichen tun  wollte wie die Liebhaber gegen ihre Geliebten, demütige und flehentliche Bitten an sie zu richten,  ihnen Eide zu schwören, des Nachts vor ihren  Türen zu liegen und zu jedem sklavischen Dienste,  wie kein wirklicher Sklave, bereit zu sein: so  würde er von Freunden und Feinden hiervon zurückgehalten werden, indem diese ihm Kriecherei  und knechtische Gesinnung vorwerfen, jene aber  ihn zurechtweisen und sich in seine Seele hinein  schämen würden; dem Liebenden aber steht dies  alles wohl an, und es wird ihm von der Sitte zugestanden, dies ohne Schande zu tun, wegen der Herrlichkeit des Zieles, welches er dadurch zu erreichen sucht; was aber das Stärkste ist, so sind, wie man  wenigstens insgemein behauptet, seine Eidschwüre  die einzigen, deren Übertretung sogar von den Göttern verziehen wird: denn ein Liebesschwur, sagt  man, sei gar keiner; so haben die Götter und Menschen dem Liebenden alle mögliche Freiheit gestattet, wie unsere hiesige Sitte besagt. Nach dieser  Seite hin möchte man demnach glauben, daß es für  schön in unserer Stadt gelte, zu lieben und den  Liebhabern sich zu befreunden. Sofern aber die  Väter durch die Erzieher, welche sie Ihren Knaben  geben, es verhindern, daß ihre Liebhaber mit ihnen  ein Gespräch anknüpfen, indem es dem Erzieher  zur Pflicht gemacht ist, hierauf zu sehen, sofern  überdies ihre Altersgenossen und Freunde sie  schmähen, wenn sie sehen, daß dennoch so etwas  vorkommt, und die Älteren diese hieran nicht hindern noch ihnen vorhalten, daß sie mit Unrecht tadelten, - wenn jemand dies andererseits ins Auge  faßt, dann möchte er wiederum glauben, daß dergleichen hier für das Allerschändlichste gälte. Es verhält sich nun aber, denke ich, hiermit so:  Auch dies ist, wie ich schon anfänglich bemerkte,  einfach, an sich betrachtet, durchaus weder schön  noch schändlich, sondern auf eine schöne Weise  ausgeführt, ist es schön, im Gegenteil aber schändlich. Auf eine schimpfliche Weise geschieht dies  nun aber, wenn man einem Schlechten und auf eine schlechte Art zu Willen ist, auf eine schöne Weise  dagegen, wenn einem Edelgesinnten und auf schöne Art. Schlecht aber ist jener sinnliche Liebhaber,  welcher den Körper mehr als die Seele liebt. Denn  ein solcher ist auch nicht beständig, da er ja auch  nicht etwas Beständiges liebt; denn zugleich mit  dem Hinschwinden der Blüte des Leibes, welche er liebte, eilt auch er von dannen und macht alle  seine Reden und Verheißungen zuschanden. Der  Liebhaber eines edelgearteten Gemütes aber verharrt zeitlebens, da er sich ja mit dem Bleibenden  verschmolzen hat. Unsere Sitte nun will, daß man  hiernach die Liebhaber wohl und reiflich prüfe und  nur denen der ersteren Art zu Willen ist, die der  letzteren aber meide. Darum ermuntert sie die Liebhaber zum Verfolgen, die Geliebten aber zum Fliehen, indem sie so im Kampfe richtet und erprobt,  zu welcher von beiden Gattungen der Liebende  sowie der Geliebte gehören. So wird es denn aus  diesem Grund zuvörderst für schimpflich gehalten,  sich schnell zu ergeben, damit es nicht an Zeit  fehle, welche ja am besten das meiste erproben  soll. Ferner gilt es für schimpflich, sich für Geld  oder aus Rücksicht auf den Einfluß im Staate zu  ergeben, gleichviel ob man nun dabei aus Furcht  vor Gewalttätigkeiten sich beugen und mutigen  Widerstand aufgeben oder aber im Hinblick auf  Wohltaten an Geld oder in der Unterstützung seiner politischen Absichten nicht widerstreben möge.  Denn nichts von diesem allem kann als sicher und  bleibend angesehen werden, abgesehen davon, daß  hieraus nicht einmal eine hochherzige Freundschaft entstehen kann. So bleibt denn nach unserer Sitte  nur ein Weg, wenn der Liebling auf eine schöne  Weise dem Liebhaber zu Willen zu sein gedenkt.  Wie es nämlich bei den Liebhabern nicht für Kriecherei und Schmach galt, den Lieblingen jeglichen  Sklavendienst freiwillig zu erweisen, so bleibt nach unserer Sitte nur noch eine einzige andere Sklaverei übrig, welche keine Schande bringt, und dies ist die um der Tugend willen.

Es herrscht nämlich bei uns die Ansicht, wenn  jemand einem andern dienen will, weil er durch ihn in der Weisheit oder irgend einem andern Stücke  der Tugend fortschreiten zu können glaubt, daß  diese freiwillige Dienstbarkeit nicht schimpflich  und keine Kriecherei ist. Diese beiden in der Sitte  begründeten Ansichten, die über die Knabenliebe  und die über die Philosophie und sonstige Tüchtig- keit, muß man daher in eins zusammenbringen,  wenn die Willfährigkeit des Geliebten gegen seinen Liebhaber als etwas Löbliches erscheinen soll.  Wenn nämlich Liebhaber und Liebling beide einander mit der gleichen Ansicht entgegenkommen:  jener, man leiste den Lieblingen, die einem zu Willen sind, jeglichen Dienst, den man ihnen gewähre,  mit Recht, und dieser, daß man dem, welcher uns  weise und tugendhaft macht, zu jeder möglichen  Willfährigkeit verpflichtet sei, und zwar so, daß  dabei jener wirklich vermag, zur Weisheit und sonstigen Tugend beizutragen, dieser aber auch wirklich in Beziehung auf Bildung und Weisheit zu gewinnen begehrt; wenn also dergestalt diese beiden  Seiten der Sitte in eins zusammentreffen. - dann  allein tritt der Fall ein, in welchem es löblich für  den Geliebten ist, seinem Liebhaber zu Willen zu  sein, sonst aber nimmer. Bei einer solchen Absicht  ist es auch nicht einmal etwas Schimpfliches, getäuscht zu werden; bei jeder andern aber hat man  Schande davon, mag man nun getäuscht werden  oder nicht. Wenn zum Beispiel jemand seinem  Liebhaber, weil er ihn für reich hält, des Reichtums wegen zu Willen ist und sich dann hinterher getäuscht sieht und kein Geld bekommt, weil der  Liebhaber sich als arm erweist, so mindert diese  Täuschung die Schande nicht; denn ein solcher  scheint, soviel an ihm selbst liegt, zu erkennen zu  geben, daß er für Geld dem ersten besten sich zu  jedem beliebigen Dienste hergeben würde; dies  aber ist nicht schön. Aus demselben Grunde ist dagegen, wenn jemand seinem Liebhaber zu Willen  ist, weil er ihn für gut hält und selber durch die  Freundschaft mit ihm besser zu werden hofft, und  sich dann dabei getäuscht sieht, indem sich zeigt,  daß jener schlecht ist und keine Tugend besitzt,  dennoch diese Täuschung ehrenvoll; denn es  scheint wiederum auch dieser für seinen Teil offenbart zu haben, daß er der Tugend wegen und um  besser zu werden einem jeden zu jedem bereit  wäre; dies ist aber wiederum das Schönste von  allem. So ist es denn in jedem Falle schön, der Tugend wegen sich zu ergeben. Dies ist die Liebe,  welche von der himmlischen Göttin stammt und  selbst himmlisch und von hohem Werte für den  Staat wie für den Einzelnen ist, indem sie den Liebenden zwingt, viel Sorgfalt auf seine eigene Tugend zu verwenden, und ebenso den Geliebten; alle andern Arten der Liebe aber entspringen von der  anderen Göttin, der irdischen. Dies, lieber Phaidros, ist es, was ich dir aus dem Stegreife über den  Eros zu bieten habe.

Als nun Pausanias Pause machte - denn so lehren mich die hochweisen Leute die Gleichklänge  aufzusuchen -, fuhr Aristodemos fort, hätte eigentlich Aristophanes sprechen müssen; er sei aber gerade von einem Schlucken befallen gewesen, sei es  weil er sich überladen oder aus irgend einer andern  Ursache, und habe daher nicht reden können, sondern hätte sich mit diesen Worten zu dem Arzte  Eryximachos gewandt - dieser hätte nämlich unmittelbar neben ihm gelegen -: »Lieber Eryximachos, du bist dazu verpflichtet, entweder mir den  Schlucken zu vertreiben oder für mich zu reden, bis er weggegangen ist.« Und Eryximachos habe erwidert; Nein, ich will vielmehr beides tun. Ich will  nämlich an deiner Stelle reden und du hernach,  wenn er vorübergegangen ist, an der meinigen;  während ich aber rede, siehe du zu, ob der  Schlucken aufhören will, wenn du längere Zeit den  Atem anhältst; wenn aber nicht, so schlucke Wasser hinunter! Wenn er jedoch ganz hartnäckig ist,  dann nimm etwas, womit du die Nase zum Niesen  reizest, und wenn du ein - bis zweimal geniest  hast, dann wird er aufhören, wenn er auch noch so  hartnäckig ist.

Nun, so beginne nur deine Rede, antwortete Aristophanes; ich aber will deinen Rat befolgen. Eryximachos nun habe folgendermaßen gesprochen: Demnach scheint es mir nötig zu sein, da  Pausanias zwar einen vortrefflichen Anlauf in seiner Rede genommen, aber sie nicht befriedigend zu Ende geführt hat, daß ich derselben den fehlenden  Schluß hinzufüge. Denn daß es einen zweifachen  Eros gebe, scheint er mir mit richtiger Unterscheidung hingestellt zu haben; daß derselbe aber nicht  bloß in den Seelen der Menschen die Liebe zu  schönen Menschen bewirkt, sondern auch die zu  vielem andern in vielem andern, in den Körpern  aller Tiere und in den Gewächsen der Erde, ja mit  einem Worte in allen Dingen, - das glaube ich aus  unserer Kunst, der Arzneikunde, ersehen zu haben  und aus ihr gelernt, wie groß und bewundernswürdig der Gott ist und über alles seine Wirkungen  ausdehnt in den Angelegenheiten menschlicher  sowie göttlicher Alt. Ich mache meiner eignen  Kunst zu Ehren mit ihr den Anfang. Denn die  Natur der Leiber zunächst hat diesen doppelten  Eros an sich. Denn das Kranke und das Gesunde  am Körper ist zugestandenermaßen verschieden  und unähnlich. Das Unähnliche aber begehrt nach  Unähnlichem und liebt Unähnliches. Ein anderer ist daher der Eros, der in dem Gesunden, ein anderer  der, welcher in dem Kranken sich regt. Und da ist  es nun, wie eben Pausanias sagte, daß es schön und recht sei, den guten, verwerflich aber, den zügellosen Menschen zu willfahren, ebenso auch innerhalb der Körper selber Recht und Pflicht, den guten und  gesunden Teilen jedes Leibes zu willfahren - und  hierin eben besteht das, was man Heilkunde  nennt -; denn schlimmen und kranken Teilen aber  zu willfahren, wäre verderblich, und man muß  ihnen vielmehr entgegenarbeiten, wenn man ein  rechter Heilkünstler sein will. Denn die Arzneikunst ist, um es mit einem Worte zu sagen, die  Kenntnis der Liebesregungen des Körpers in bezug auf Anfüllung und Ausleerung, und wer in diesen  Dingen die rechte und die falsche Liebe zu unterschieden weiß, das ist der beste Arzneikundige;  und der, welcher eine Veränderung darin hervorzubringen weiß, so daß statt der einen Liebe die andere erworben wird, und welcher versteht, da, wo  keine Liebe vorhanden ist, aber vorhanden sein  müßte, sie hervorzurufen, und ebenso im entgegengesetzten Falle die vorhandene zu vertreiben, das  dürfte der rechte Heilkünstler sein. Er muß nämlich imstande sein, das, was Im Körper das Feindseligste ist, einander befreundet zu machen und in gegenseitige Liebe zu versetzen. Das Feindseligste  aber ist das Entgegengesetzte: das Kalte dem Warmen, das Bittere dem Süßen, das Trockene dem  Feuchten, und alles übrige von dieser Art. Indem  diesem allen unser Ahnherr Asklepios, wie unsere  Dichter da sagen und ich es glaube, Liebe und Eintracht einzuflößen wußte, gründete er unsere Kunst. So wird denn also, wie gesagt, die gesamte Heilkunde von diesem Gotte gelenkt; ebenso aber auch  die Gymnastik und der Landbau. Von der Musik  aber ist es sogar jedem klar, der auch nur im geringsten darauf merkt, daß es sich ebenso mit ihr  verhält, wie vielleicht auch Herakleitos sagen will,  denn den Worten nach drückt er es nicht richtig  aus. Das Eine (das Grundwesen) nämlich, sagt er,  gehe, eben indem es auseinandergehe, mit sich selber zusammen, wie die Fügung eines Bogens und  einer Leier. Es ist aber sehr unsinnig zu sagen, daß  die harmonische Fügung selbst auseinandergehe  und schon im Widerstreite vorhanden sei oder aus  noch Auseinandergehendem und noch Widerstreitendem bestehe. Vielleicht jedoch wollte er dies  sagen, daß sie durch die Tonkunst aus dem Hohen  und Tiefen, welches zu vor widerstreitend auseinanderging, nunmehr aber in Übereinstimmung  gebracht wurde, entstehe. Denn nimmer kann doch  wohl aus dem Hohen und Tiefen, solange es sich  noch widerstreitet, eine Harmonie hervorgehen.  Denn Harmonie ist Einklang, Einklang aber eine  Art der Eintracht; Eintracht aber kann unter Widerstreitendem, solange es sich noch widerstreitet, unmöglich stattfinden; wiederum aber, was sich widerstreitet und nicht in Eintracht ist, kann sich  demnach auch nicht harmonisch fügen. Ebenso wie auch der Takt (Rhythmus) aus dem vorher sich widerstreitenden, nachher aber in Übereinstimmung  gebrachten Schnellen und Langsamen entsteht.  Jene Übereinstimmung aber ruft, wie dort die Arzneikunde, so hier die Tonkunst hervor, indem sie  gegenseitige Liebe und Eintracht einflößt, und es  ist so die Tonkunst wiederum die Kenntnis der Liebesregungen in bezug auf Takt und Harmonie. Und zwar ist es in der Anordnung der Harmonie und des Zeitmaßes an sich nicht schwer, die Liebesregungen zu erkennen, und hierin waltet der zwiefache  Eros nicht. Aber wenn es gilt, durch Harmonie und  Zeitmaß auf die Menschen einzuwirken, sei es daß  man selber schafft, was man das Tonsetzen nennt,  oder daß man die bereits geschaffenen Tonstücke  richtig vorträgt, was man Spielen heißt, dann ist es  schwer und bedarf eines tüchtigen Künstlers. Denn  dann kommt wieder derselbe Satz in Anwendung,  daß man den wohlgesitteten Menschen, und zwar  so, daß die, welche noch nicht wohlgesittet sind, es eben hierdurch werden, willfahren und ihre Liebesneigungen wohl in acht nehmen muß, und dies ist  die edle, himmlische Liebe, welche von der (himmlischen) Muse Urania stammt, die andere aber, die  der Bunttönerin Polyhymnia, ist die irdische; und  diese muß man da, wo man sie anwendet, mit Vorsicht anwenden, damit der Hörer die Lust von ihr  genieße, ohne daß sie Zügellosigkeit in ihm hervorbringt; ebenso wie es in unserer Kunst schwierig  ist, den Begierden, welche sich auf die Kochkunst  beziehen, die rechte Lenkung zu geben, so daß man die Lust ohne Krankheit einernte. Und so muß man in der Musik und in der Heilkunst und in allen andern Künsten, die sich auf menschliche und auf  göttliche Dinge beziehen, soweit es angeht, den  zwiefachen Eros ins Auge fassen; denn sie sind  beide in ihnen vorhanden.

Ist doch auch die Einrichtung der Jahreszeiten  voll von ihnen beiden, und wenn das, was ich  schon vorhin erwähnte, das Warme und das Kalte  und Trockene und Feuchte, der sittigen Liebe zueinander teilhaftig wird und dadurch Einklang und  richtige Mischung gewinnt, dann bringt es ein gesegnetes Jahr zuwege und Gesundheit für die Menschen und die übrigen Geschöpfe, für Tiere und  Pflanzen, und richtet nirgends Schaden an. Wenn  aber der frevelhafte Eros in den Jahreszeiten die  Oberhand gewinnt, dann verdirbt er vieles und  richtet großen Schaden an. Denn Hungersnot pflegt hieraus zu entstehen und wiederum andere viele  dem ähnliche Gebrechen bei Tieren und Pflanzen;  denn auch Reif und Hagel und Meltau entsteht aus  der Maßlosigkeit und Unordnung, welche in solchen gegenseitigen Neigungen liegt, deren Kenntnis in bezug auf den Lauf der Gestirne und die Jahreszeiten Sternkunde genannt wird. Ferner drehen  sich nach dem Obigen auch alle Opfer und alles,  was unter der Obhut der Seherkunst steht - dies  aber ist alles dasjenige, was sich auf die gegenseitige Gemeinschaft der Götter und Menschen bezieht - , um nichts anderes als um die Pflege und  Heilung der Liebe. Denn jede Art von Frevelhaftigkeit pflegt zu entstehen, wenn man nicht dem sittigen Eros willfährt und ihn ehrt und ihm den Vorrang einräumt in allem Tun, sondern dem anderen,  sowohl gegen die Eltern, im Leben wie nach ihrem  Tode, als gegen die Götter. Über dies alles ist der  Seherkunst die Hut und die Heilung davon anvertraut, und so ist denn die Seherkunst wieder die  Vermittlerin zwischen Menschen und Göttern, weil sie sich auf die Liebesregungen versteht, welche  auf die Bewahrung wie auf die Verletzung des  göttlichen Rechtes gerichtet sind. So vielfache und  große - oder richtiger, alle und jegliche Macht besitzen, mit einem Worte gesagt, beiderlei Eros; derjenige aber von beiden, der sie zum Guten mit  Weisheit und Gerechtigkeit an uns wie an den Göttern ausübt, dieser besitzt die größte Macht und  verschafft uns jegliche Glückseligkeit, indem wir  durch ihn sowohl mit einander zu verkehren und  uns zu befreunden vermögen, als auch mit denen,  welche größer sind als wir, mit den Göttern. Vielleicht nun übergehe auch ich bei meinem  Lobe des Eros noch vieles; doch geschieht es wenigstens nicht mit Absicht. Drum, wenn ich etwas  übergangen habe, so ist es deine Aufgabe, lieber  Aristophanes, dies zu ergänzen. Oder, wenn du  etwa in anderer Weise den Gott zu preisen im  Sinne hast, so tue auch dies, da du ja nun von deinem Schlucken auch befreit bist!

Darauf nahm, so erzählte Aristodemos, Aristophanes das Wort und erwiderte: Ja freilich, aufgehört hat er, aber nicht eher, als bis ich das Niesen  gegen ihn anwandte, so daß ich mich wundere, wie  doch das Wohlgeordnete des Körpers einen solchen Lärm und Kitzel verlangt, wie ja das Niesen ist;  denn da hörte er gleich auf, als ich das Niesen  gegen ihn anwandte.

Und Eryximachos habe erwidert: Mein guter  Aristophanes, siehe dich vor, was du tust! Du  suchst mich lächerlich zu machen, während du gerade im Begriffe bist zu reden, und zwingst mich  dadurch, bei deiner eigenen Rede den Aufpasser zu  spielen, ob du nicht auch etwas Lächerliches in ihr  sagst, während du sonst hättest in Frieden sprechen können.

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