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Rudolf Steiner, Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung in der physischen Welt

SIEBENTER VORTRAG

Düsseldorf, 16. April 1909, abends

Gerne möchte ich im Beginne des heutigen Vortrages noch eine Bemerkung machen, die sich auf den Schluß des gestrigen Vortrages bezieht. Ich habe gesehen, daß einige der verehrten Zuhörer einen gewissen Wert darauf gelegt haben — und natürlich kann man das durchaus als einen Gedanken fassen —, daß in der skizzenhaften Zeichnung, die ich gegeben habe, die einzelnen Planeten mit der Sonne alle in einer Reihe standen, also eine Art von allgemeiner, wie man sagt, Konjunktion aufgezeichnet worden ist, aber ich bemerke ausdrücklich, daß es darauf bei dem, um was es sich handelt, gar nicht ankommt. Wir brauchen das später nämlich. Es ist notwendig, daß wir uns keinen falschen Vorstellungen hingeben.

Wir zeichnen uns zunächst auf im Sinne des Kopernikanischen Systems die Sonne; dann dasjenige, was man jetzt nennt den Merkur, was man im Esoterischen aber nennt die Venus; dann die Venus, respektive den Merkur im esoterischen Sinn. Dann kommt im Sinne des Kopernikanischen Systems die Erde mit ihrem Mond, dann folgt die Marsbahn, dann die Jupiterbahn, schließlich die Saturnbahn. Das würde also Kopernikanisches Weltensystem sein. Und nun habe ich gesagt, ich möchte gerne die Sache so machen, wie es gelehrt worden ist in einer Zarathustra-Schule. Sie dürfen nicht denken, daß das Zarathustra immer selber gelehrt haben muß; das sind elementare Wahrheiten, die sind gelehrt worden in den Zarathustra-Schulen. (Dieselbe Zeichnung wie im 6. Vortrag)

Wenn wir uns nun denken, da sei das Sternbild der Zwillinge, dann nahm man diejenigen Punkte, die einfach in dieser Linie, II bis Sonne, liegen. Verbinden Sie — es ist gleichgültig, ob eine solche Konjunktion vorhanden ist oder nicht — einfach die Sonne mit dem Sternbild der Zwillinge. Wo auch immer Saturn, Jupiter, Mars stehen, darauf kommt es nicht an, ich habe nur, um die Bahnen zu bezeichnen, dies hierher gezeichnet. Das sind zunächst die Grenzpunkte für die einzelnen Hierarchien.

Nun müssen wir, wenn wir den Bereich des Saturn zum Beispiel aufzeichnen wollen, uns nicht die Sonne, sondern die Erde als Mittelpunkt denken und müssen eine Art von Kreis — es ist in Wirklichkeit kein Kreis —, eine Art von Eiform zeichnen, so daß die Erde Mittelpunkt wird. Ebenso müssen wir das für die anderen Himmelskörper tun. Also ich bitte, nicht das Nebensächliche in dieser Zeichnung für die Hauptsache zu halten. Die Hauptsache besteht darin, daß wir die entsprechenden Figuren für die Herrschaftsgebiete der betreffenden Hierarchien herausbekommen.

Heute wollen wir uns eingehender beschäftigen mit der Wesenheit derjenigen Glieder der höheren Hierarchien, die unmittelbar über dem Menschen stehen. Es ist gut, wenn wir, um das zu studieren, einmal vom Menschen ausgehen. Denn nur dadurch, daß wir uns vollständig klarmachen, was wir wiederholt über das Wesen des Menschen und seine Entwickelung gesagt haben, können wir aufsteigen zum Wesen der Glieder höherer Hierarchien.

Wir wissen, daß der Mensch, so wie er zunächst die Erde betreten hat und sich auf der Erde entwickelt, im wesentlichen aus vier Gliedern besteht. Diese vier Glieder sind also der physische Leib, der Ätherleib, der astralische Leib und das Ich. Wir wollen heute schematisch einmal hinzeichnen, so wie wir es gerade brauchen, diese vier Glieder der menschlichen Wesenheit. Wir zeichnen zunächst des Menschen physischen Körper als einen Kreis, ebenso den Ätherleib, den astralischen Leib und endlich das Ich als einen kleinen Kreis. Sie wissen nun, wie des Menschen Entwickelung vor sich geht. Der Mensch beginnt im Laufe seiner Erdenentwickelung vom Ich aus den Astralleib zu bearbeiten. Und wir können im allgemeinen sagen: So viel der Mensch von seinem Ich aus am astralischen Leib verarbeitet hat, so daß dieser verarbeitete Teil des Astralleibes unter die Herrschaft des Ich gekommen ist, so viel nennt man Manas oder Geistselbst; so daß also eigentlich Manas oder Geistselbst, wie oft betont worden ist, nicht wie irgend etwas neu Angeflogenes anzusehen ist, sondern einfach ein umgewandeltes Produkt des Astralleibes des Menschen ist. Wohlgemerkt, alle diese Dinge, die jetzt hier gesagt werden, gelten für den Menschen. Es ist wichtig, daß wir uns das nicht verallgemeinern, sondern uns klarwerden, daß die Wesen der Welt sehr, sehr verschieden voneinander sind.

Nun zeichnen wir als ein fünftes Glied den umgewandelten Astralleib, also Manas als einen besonderen Kreis — eigentlich müßte es ja in den Astralleib hineingezeichnet werden. Ebenso müssen wir hier darüber zeichnen den umgewandelten Ätherleib, denn so viel von dem Ätherleib umgewandelt ist, bezeichnen wir als Buddhi oder Lebensgeist, und wenn er ganz umgewandelt ist, so ist er eben ganz Buddhi. Ebenso ist der physische Körper zu Atma umgewandelt, wenn wir den Menschen in der Vollkommenheit betrachten, die er erlangen kann in der Entwickelung durch Jupiter, Venus und Vulkan. Wenn der Mensch also im Vulkanzustand seine höchste Vollkommenheit erreicht haben wird, so können wir ihn schematisch in der folgenden Art zeichnen: Wir müßten sagen, wir haben sein Atma, Buddhi, Manas, das Ich, den astralischen Leib, den Ätherleib, den physischen Leib. Und wir würden dann in diesem Schema als das Charakteristische anzusehen haben, daß der Mensch mit seinen sieben Prinzipien ein Ganzes ist, daß diese sieben Prinzipien alle ineinander sind. Das ist das Wesentliche.

Denn wenn wir jetzt gehen zu den Gliedern der nächsten Hierarchie, zu den Engeln, so ist das bei ihnen nicht der Fall. Wir können dieses Schema auf den Menschen anwenden, aber nicht auf irgendein Engelwesen. Da müssen wir sagen: dieser Engel hat physischen Leib, l, Ätherleib, 2, und Astralleib, 3, entwickelt, so daß diese in gewisser Beziehung ein Ganzes geben. Aber nun müssen wir das Ich, 4, davon getrennt zeichnen, Manas, 5, Buddhi, 6, und Atma, 7. Wenn Sie sich die Natur eines Engels klarmachen wollen, so müssen Sie sich denken, daß die höheren Glieder, die er hat und zu denen er sich ja entwickeln kann — in Wirklichkeit hat er ja erst das Manas vollständig ausgebildet, die anderen zwei wird er erst später entwickeln -, daß diese höheren Glieder sozusagen in einer geistigen Welt über demjenigen schweben, was von ihm im Physischen vorhanden ist. Wenn man also die Natur eines Engels studieren wollte, so würde man sich sagen müssen: Der Engel hat nicht ein solches auf der Erde in einem Körper unmittelbar herumwandelndes Ich wie der Mensch. Er entwickelt auch nicht sein Manas auf der jetzigen Stufe seiner Entwickelung auf der Erde. Daher schaut auch das, was von ihm auf der Erde ist, gar nicht so aus, als wenn es zu einem geistigen Wesen gehören würde. Wenn Sie einem Menschen begegnen, so sehen Sie ihm an: der hat seine Prinzipien in sich, der hat daher alles organisch gegliedert. Wenn Sie einen Engel aufsuchen wollen, dann müssen Sie berücksichtigen, daß sein Physisches hier unten nur etwas ist wie ein Spiegelbild seiner geistigen Prinzipien, die auch nur im Geistigen zu schauen sind. Im fließenden und rieselnden Wasser, in dem sich in Dunst auflösenden Wasser, ferner in den Winden der Luft und in den durch die Luft zuckenden Blitzen und dergleichen, da haben Sie den physischen Körper der Engelwesen zu suchen. Und die Schwierigkeit besteht zunächst für den Menschen darin, daß er glaubt, ein Körper müsse ringsherum bestimmt begrenzt sein. Dem Menschen wird es schwer, sich zu sagen: Ich stehe vor einem aufsteigenden oder herabfallenden Nebel, ich stehe vor einer sich zerstäubenden Quelle, ich stehe im dahinbrausenden Wind, ich sehe den Blitz aus den Wolken schießen und weiß, daß das die Offenbarungen der Engel sind; und ich habe zu sehen hinter diesem physischen Leib, der eben nicht so begrenzt ist wie der menschliche, ein Geistiges.

Der Mensch soll alle seine Prinzipien in sich abgeschlossen entwickeln; damit hängt es zusammen, daß er sich nicht vorstellen kann, daß ein physischer Leib verschwimmend, verschwebend sein kann, daß er gar nicht einmal richtig abgeteilt zu sein braucht. Sie müssen sich durchaus denken, daß achtzig Engel zusammengehören, die in einer einzigen Partie dieser oder jener Wasserfläche den dichtesten Teil ihres physischen Leibes haben. Es braucht auch gar nicht dieser physische Leib der Engel so aufgefaßt zu werden, daß er überhaupt begrenzt sein müßte, es kann hier ein Stück Wasser dazu gehören, weit weg ein anderes Stück. Kurz, wir sehen, daß wir uns alles, was uns umgibt als Wasser, Luft und Feuer der Erde, daß wir uns das vorzustellen haben als in sich enthaltend die Körper der nächsten über dem Menschen stehenden Hierarchie. Und es muß mit hellseherischem Blick hineingeschaut werden in die astralische Welt, um das Engel-Ich und Engel-Manas zu erblicken — das schaut uns aus der höheren Welt an. Und das Gebiet in dem Sonnensystem, wo wir zu forschen haben, wenn wir nach den Engelwesen suchen, das geht bis zu der Marke des Mondes. Bei diesen Engeln ist die Sache nur noch verhältnismäßig einfach, denn da liegt sie so, daß wenn wir zum Beispiel da unten den physischen Leib eines Engels in einer Wassermasse oder dergleichen haben und wir hellseherisch dieses Wassergebiet oder einen Wind betrachten, daß wir darin einen Ätherleib und einen astralischen Leib finden. Daher sind diese drei Dinge auch hier zusammengezeichnet worden. Natürlich ist das, was im Wind dahinsaust, was im Wasser dahinfließt oder zerstiebt, nicht nur das materielle Abbild, das der grobe Verstand sieht, es lebt eben in der mannigfaltigsten Weise in Wasser, Luft und Feuer Ätherisches und Astralisches der Engel, der nächsten Hierarchie über dem Menschen. Wollen Sie dafür die geistig-seelische Wesenheit dieser Engel suchen, dann müssen Sie im astralischen Gebiet suchen, dann müssen Sie dort hinein hellseherisch schauen.

Wollen wir aber gleich die nächste Stufe, die der Erzengel zeichnen, da liegt die Sache noch anders. Die Erzengel haben überhaupt dasjenige, was wir hier als den astrahschen Leib gezeichnet haben, gar nicht verbunden mit physischem Leib und Ätherleib; und was wir von ihnen suchen können als ihr unterstes Glied, das müssen wir so zeichnen: physischer Leib, Ätherleib, l, 2, das haben Sie sozusagen getrennt, und alle die höheren Prinzipien sind jetzt in einer höheren Welt da droben. So daß wir von den Erzengeln das vollständige Bild nur haben, wenn wir an zwei Orten suchen, wenn wir uns sagen: Da ist nicht, wie beim Menschen, alles in einer einzigen Wesenheit vereinigt; da ist gleichsam oben das Geistige und unten spiegelt sich das Geistige. — Es kann sich ein physischer Leib und ein Ätherleib für sich nur vereinigen, wenn dieser physische Leib nur m Luft und Feuer ist. Also die Erzengel könnten Sie zum Beispiel nicht in irgendeiner Wassermasse daherbrausen fühlen ihrem physischen Leibe nach, sondern Sie könnten sie nur in Wind und Feuer wahrnehmen, und zu diesem dahinbrausenden Wind und zu diesem Feuer müssen Sie also hellseherisch in der geistigen Welt das geistige Gegenstück suchen. Das ist nicht mit seinem physischen Leib auch nicht einmal mit seinem Ätherleib vereint.

Und endlich kommen wir zu denjenigen Wesenheiten, die wir als Archai, Urbeginne, Urkräfte, Geister der Persönlichkeit bezeichnen. Da können wir unten überhaupt nur den physischen Leib zeichnen, alles andere ist oben in der geistigen Welt. Solch ein physischer Leib, der kann nur im Feuer leben. Nur in Feuerflammen können Sie den physischen Leib der Urkräfte wahrnehmen. Wenn Sie das dahinzüngelnde Feuer des Blitzes sehen, so können Sie sich jedesmal sagen: da drinnen ist etwas vom Leib der Urkräfte, aber oben m der geistigen Welt, hellseherisch werde ich das geistige Gegenbild finden, das getrennt ist in diesem Falle von seinem physischen Leibe. Gerade bei diesen Archai, bei den Urbegmnen oder Geistern der Persönlichkeit kann sich das hellseherische Vermögen die Sache verhältnismäßig einfach machen. Denken Sie sich, daß diese Geister der Persönlichkeit in dem Bereiche sind, der bis zum astronomischen Merkur, das ist bis zur Venus im Sinne der Mysterien, reicht. Nehmen wir an, daß es jemand dahin gebracht hat, das, was da droben auf dem Merkur sich entwickelt, beobachten zu können: da kann er diese hoch entwickelten Wesenheiten wahrnehmen, diese Geister der Persönlichkeit. Wenn er hellseherisch den Blick hinaufrichtet zur Venus, um da droben die Versammlung der Geister der Persönlichkeit zu beobachten, und dann den Blitzstrahl durch die Wolken zucken sieht, da sieht er in diesem Blitzstrahl sich spiegeln die Geister der Persönlichkeit, denn da drinnen haben sie ihren Leib.

Wir kommen dann zu den höheren geistigen Wesenheiten hinauf, die bis zur Sonnenmarke reichen. Sie interessieren uns heute weniger, diese Gewalten, Exusiai. Nur das sei hervorgehoben, daß ihre ausführenden Organe die Venuswesen und die Merkurwesen sind — die Venuswesen, welche im Feuer, die Merkurwesen, welche im Feuer und Wind ihren physischen Leib haben. Übersetzen Sie sich das so, daß Sie sagen: diejenigen Wesenheiten, die m der Sonne leben, machen zu ihren untergeordneten Organen die Venusgeister in Feuerflammen und die Merkurgeister im Windesbrausen. «Und der Gott macht Feuerflammen zu seinen Dienern und die Winde zu seinen Boten» [heißt es in der Bibel]. Lesen Sie das, diese Dinge in den religiösen Urkunden sind absolut herausgeholt aus den geistigen Tatsachen und entsprechen den Beobachtungen des hellseherischen Vermögens.

Also wir haben gesehen, daß mit unserem eigenen Dasein verknüpft sind zunächst diese drei über uns stehenden Hierarchien. Der Mensch ist dieses Wesen, was er ist, dadurch, daß er etwas abbekommen hat vom Festen, von der Erde. Das macht ihn so getrennt von allen anderen Wesen, das macht ihn zu einem zusammengehörigen, aus einzelnen Gliedern bestehenden Wesen. Der Mensch war auf dem Monde auch noch ein solches Wesen wie die anderen, da hat er Verwandlungen durchgemacht, wie eben Wassermassen, die einen immerfort sich wandelnden Leib bilden. Erst auf der Erde ist der Mensch sozusagen eingefangen worden in seine Haut und bildet nun ein abgeschlossenes Wesen, so daß wir sagen können: Der Mensch besteht aus physischem Leib, Ätherleib, astralischem Leib und Ich. — Diese Abgeschlossenheit ist im Grunde genommen noch gar nicht so lange her. Wenn wir zurückgehen in die alte atlantische Zeit, dann

115treffen wir noch in der ersten Epoche der atlantischen Zeit einen Menschen, der noch nicht das Ich vollständig in sich fühlte, der gewissermaßen noch darauf wartete, das Ich vollständig zu empfangen. Und würden wir weiter zurückgehen in der Erdenentwickelung, dann müßten wir sagen: Was wir da unten vom Menschen haben auf der Erde, das besteht doch erst aus physischem Leib, Ätherleib und astralischem Leib. Und gehen Sie zurück in die lemurische Zeit, so finden Sie einen Menschen unten auf der Erde, der in seiner Art unten nicht mehr physischen Leib, Ätherleib und astralischen Leib hat, als auch die Engel unten haben. Mit dem Ich-Werden der Menschen, von diesem Zeitpunkt an durch die atlantische Zeit hindurch, kommt die Vereinigung. Also es wandeln in der lemurischen Zeit auf der Erde herum Menschen, die nur physischen Leib, Ätherleib und Astralleib haben; aber das sind keine Menschen, die im heutigen Sinne denken, die sich im heutigen Sinne menschlich entwickeln können.

Und jetzt geschieht auf unserer Erde etwas höchst Merkwürdiges. Diese Menschen, die da in der lemurischen Zeit herumwandeln und nur den physischen Leib, den Ätherleib und den Astralleib haben, die können sich selber nicht helfen; sie kennen sich nicht aus auf der Erde, wissen nicht, was sie tun sollen auf der Erde. Zu diesen Wesenheiten steigen nun herunter aus dem Gebiete des Himmels zunächst die Bewohner der Venus, die, weil sie sozusagen zu einem physischen Leibe eine Beziehung haben, gerade dadurch den physischen Leib der ersten Erdenbewohner durchstrahlen und beseelen können. So haben wir also einzelne unter diesen lemurischen Menschen, die wandeln unter der ganzen Masse der Menschen auf ganz eigentümliche Art herum, sie haben einen anderen physischen Leib als die anderen. Ein solcher besonders begnadeter Mensch hatte nicht einen gewöhnlichen physischen Leib, sondern einen solchen, der von einem der Venusgeister, der Geister der Persönlichkeit, beseelt, durchseelt war. Dadurch aber, daß dieser Mensch der alten lemurischen Zeit mit einem Venusgeist in seinem physischen Leibe herumwandelte, hatte er einen gewaltigen Einfluß auf seine ganze Umgebung. Solche Lemurier unterschieden sich äußerlich gar nicht besonders von ihren Genossen; aber weil in ihrem physischen Leibe stellvertretend ein Geist der Persönlichkeit war, wirkten diese auserlesenen Individuen suggestiv im höchsten Sinne des Wortes auf ihre Umgebung. Die Achtung und Ehrfurcht, der Gehorsam, den man ihnen entgegenbrachte — demgegenüber gibt es heute gar nichts Gleiches. Alle Wanderzüge auf der Erde, die unternommen wurden, um die einzelnen Gebiete der Erde zu bevölkern, wurden geführt von solchen Wesenheiten, in die hineingefahren waren Geister der Persönlichkeit. Da bedurfte es keiner Sprache, die gab es damals nicht, es bedurfte auch keiner Zeichen, sondern daß eine solche Persönlichkeit da war, das genügte. Und wenn sie es für notwendig hielt, große Menschenmassen von einem Ort zum anderen zu geleiten, dann folgten diese Menschenmassen, ohne irgendwie darüber nachzudenken. Nachdenken gab es damals auch noch nicht, das entwickelte sich erst später.

So stiegen herunter die Geister der Persönlichkeit als Venusgeister in der alten lemurischen Zeit. Und wir können daher sagen, daß diese Venusgeister, die auf der Erde Menschenantlitz trugen, so eben wie dieses Menschenantlitz damals sein konnte, im ganzen Weltenzusammenhang etwas ganz anderes bedeuteten. Nimmt man ihre kosmische Bedeutung, so reichte sie bis hinauf zur Venus, und ihre Handlungen bedeuteten etwas im ganzen Zusamenhange des kosmischen Systems. Sie konnten die Menschen von einem Ort zum anderen führen, weil sie das wußten aus dem Zusammenhang, der eingesehen werden kann, wenn man die Nachbarschaft der Erde kennt und nicht nur die Erde.

Die Entwickelung der Menschheit schritt weiter. Da stellte sich die Notwendigkeit heraus, daß Erzengel, Merkurgeister in die Entwickelung eingreifen mußten; diese mußten nun beseelen und beleben, was da unten auf der Erde war. Das war vorzugsweise in der atlantischen Zeit. Da stiegen Geister des Merkur, Erzengel, Archangeloi herab. Die konnten physischen Leib und Ätherleib der betreffenden Menschen durchseelen, begeisten. So gab es unter den Atlantiern wieder solche Menschen, die äußerlich sich nicht besonders unterschieden von den anderen, die aber in ihrem physischen und Ätherleib von einem Erzengel beseelt waren. Und wenn Sie bedenken, daß wir gestern gesagt haben, die Erzengel haben die Aufgabe, ganze Völkerschaften zu dirigieren, so werden Sie verstehen, daß ein solcher Mensch, der einen Erzengel in sich trug, tatsächlich einem ganzen atlantischen Volksstamm ohne weiteres die entsprechenden, vom Himmel abgelesenen Gesetze geben konnte.

So waren die großen Führer der alten lemurischen Zeit, wo es noch notwendig war, viel allgemeiner zu wirken, beseelt von Venusgeistern. Diejenigen, die in der atlantischen Zeit kleinere Völkermassen zu dirigieren hatten, waren beseelt von Erzengeln. Was man Priesterkönige der atlantischen Zeit nennt, das ist Maja; sie sind gar nicht so, wie sie sich äußerlich darstellen. In ihrem physischen Leib und Ätherleib lebt ein Erzengel, der ist der eigentlich Handelnde. Und wir können zurückgehen in die atlantische Zeit, wir können da aufsuchen die geheimen Stätten dieser Menschheitsführer. Von den atlantischen Geheimstätten aus wirkten sie, da erforschten sie die Geheimnisse des Weltenraums. Man kann dasjenige, was da in den alten atlantischen Geheimstätten erforscht und befohlen wurde, umschreiben mit dem Namen Orakel, obwohl dieses Wort aus späteren Zeiten stammt. Der Name Orakelstätte paßt sehr gut auf die eigentlichen Lehrstätten und Regierungsstätten dieser atlantischen Menschen, die die Erzengel in sich trugen. Von da aus wirkten sie als große Lehrer, so daß sie auch andere Menschen nun heranziehen und zu Dienern und Priestern in den Orakelstätten der Atlantier machen konnten.

Es ist wichtig, daß man weiß, daß in der alten Atlantis Menschen vorhanden waren, die eigentlich Erzengel waren, die in ihrem physischen und Ätherleib verkörpert trugen einen Erzengel. Würde der hellseherische Blick gegenübergetreten sein einem solchen Menschen, so würde er in der Tat gesehen haben den physischen Menschen und hinter dem physischen Menschen sich erheben, wie m einer riesigen Gestalt nach oben m unbestimmte Regionen sich verlierend, den ihn inspirierenden Erzengel. Eine zweifache Wesenheit war eine solche Persönlichkeit, wie wenn hinter dem physischen Menschen, aus dem Unbestimmten herauswachsend, der ihn inspirierende Erzengel da gewesen wäre. Wenn nun diese Menschen starben, so ging der physische Leib eben nach den Gesetzen der Atlantis zugrunde. Er löste sich auf, der physische Leib, den natürlich der Erzengel ebenso inspiriert hatte, aber der Ätherleib, der löste sich nicht auf. Es gibt eine spirituelle Ökonomie, die Ausnahmen erheischt gegenüber dem, was im allgemeinen als geisteswissenschaftliche Wahrheit hingestellt werden muß. Wir sagen, und im allgemeinen ist das durchaus richtig: wenn ein Mensch stirbt, dann legt er seinen physischen Leib ab, nach einiger Zeit auch seinen Ätherleib, und der Ätherleib löst sich auf mit Ausnahme eines Extraktes. So ist es aber nur im allgemeinen. Es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen einem solchen Ätherleib, wie ihn diese Eingeweihten der atlantischen Orakel hatten, der von einem Erzengel durchsetzt war, und einem gewöhnlichen Ätherleib. Ein solch wertvoller Ätherleib geht nicht verloren, der wird in der geistigen Welt aufbewahrt. Und es wurden aufbewahrt zunächst durch den höchsten Führer der atlantischen Orakel die sieben bedeutendsten Ätherleiber der sieben großen Anführer dieser Orakel. Sie waren also ursprünglich gewoben dadurch, daß in diesen Ätherleibern Erzengel gewohnt hatten, die bei dem Tode natürlich wieder in die höheren Welten zurückkehrten. So etwas wird aufbewahrt, natürlich nicht in Schachteln, sondern nach spirituellen Gesetzen.

Der atlantische Eingeweihte des Sonnenorakels ist aber kein anderer als derjenige, der so oft der Manu genannt wird, der herüberführte nach Asien die atlantische Bevölkerung in ihrem Rest, um die nachatlantischen Kulturen zu begründen. Er nahm sein kleines Häuflein und führte es nach Asien herüber. Durch Generationen kultivierte er die Menschen, und als die geeigneten Sieben gezüchtet und herangezogen waren, da wob er ihnen ein in ihren eigenen Ätherleib die sieben aufbewahrten Ätherleiber, die in der alten Atlantis durch Erzengel gewoben waren. Jene Sieben, die hinuntergeschickt wurden von dem großen Führer, um die erste nachatlantische Kultur zu begründen, die sieben heiligen Rishis der indischen Kultur, sie trugen in ihrem Gewebe die Ätherleiber der großen atlantischen Führer, die wiederum diese Ätherleiber erworben hatten durch die Erzengel selber. So wirkten Vergangenheit und Gegenwart und Zukunft zusammen. In diesen sieben Menschen, die man die heiligen Rishis nennt, würden Sie schlichte Leute gefunden haben, denn sie standen mit ihrem Astralleibe und ihrem Ich nicht auf der Höhe des Ätherleibes. In den Ätherleib war einverwoben dasjenige, was sie eigentlich konnten; daher hatten sie gewisse Stunden, wo in ihrem Ätherleib die Inspiration wirkte. Da sagten sie Dinge, die sie selbst nicht hätten erreichen können, da floß von ihren Lippen, was durch ihren Ätherleib in sie hinein inspiriert worden war. So waren sie schlichte Leute, wenn sie ihrem eigenen Urteil überlassen waren; wenn sie aber die Stunden der Inspiration hatten, wo der Ätherleib wirkte, da sprachen sie die größten Geheimnisse unseres Sonnensystems, der Welt überhaupt, aus.

In der nachatlantischen Zeit war es auch noch nicht so weit, daß die Menschen sozusagen gar nichts mehr brauchten von oben, daß sie gar keine Beseelung mehr nötig hatten, sondern auch da fand noch eine Art Beseelung von oben statt. Wir haben gesehen, wie eine solche Beseelung bei der lemurischen Bevölkerung dadurch geschah, daß der physische Leib beseelt wurde von Geistern der Persönlichkeit; in der atlantischen Zeit wurde der physische und der Ätherleib durchseelt von Erzengeln; und jetzt wurden die großen Menschheitsführer der nachatlantischen Zeit zunächst beseelt dadurch, daß die Engel zu ihnen herunterstiegen in ihren physischen Leib, Ätherleib und Astralleib hinein. Die großen Führer der ersten nachatlantischen Zeit hatten also nicht bloß ihren menschlichen physischen Leib, Ätherleib und Astralleib, sondern da drinnen steckte ein Engel. Dadurch konnten diese großen Führer zurückschauen m ihre früheren Inkarnationen. Das kann der gewöhnliche Mensch nicht, weil er sich noch nicht bis zum Manas hinauf entwickelt hat; er muß erst selbst ein Engel werden. Diese Führer, die herausgeboren waren aus der gewöhnlichen Bevölkerung, diese trugen in ihrem physischen Leib, Ätherleib und Astralleib ein Engelwesen, das sie beseelte, das sie durchsetzte. Das war also wiederum Maja, das waren wiederum Wesen, die etwas anderes sind, als was sie darstellen auf der Erde. Und die großen Menschheitsführer des grauen Altertums waren eben durchaus etwas ganz anderes, als sie äußerlich schienen. Es waren Persönlichkeiten, in denen ein Engel war, der ihnen eingab, was sie brauchten, um Lehrer und Führer der Menschen zu sein. Die großen Religionsstifter und Religionsführer waren solche von Engeln besessene Menschen. Engel sprachen aus ihnen.

Nun sind aber die Dinge in der Welt wohl in vollständiger Regelmäßigkeit zu schildern, aber es schieben sich immer die Entwickelungsvorgänge ineinander. Was wir so in vollkommener Regelmäßigkeit schildern, das spielt sich nicht auch in vollständiger Regelmäßigkeit ab. Gewiß, in der Hauptsache gilt es, so daß also in der lemurischen Zeit durch menschliche Wesen Geister der Persönlichkeit sprachen, in der atlantischen Zeit Erzengel und in der nachatlantischen Zeit Engel. Aber es ragen auch solche Wesen noch in die nachatlantische Zeit herein, die bis in ihren physischen Leib von Geistern der Persönlichkeit durchsetzt sind, die also eigentlich, trotzdem sie in der nachatlantischen Zeit leben, in derselben Lage sind, wie einstmals jene Wesen in der lemurischen Zeitwaren, aus denen Geister der Persönlichkeit sprachen. Also, es kann Menschen geben in der nachatlantischen Zeit, die durchaus die Charakterzeichen der äußeren Völker tragen, die aber, weil die Menschheit auch solche großen Führer brauchte, noch in sich tragen einen Geist der Persönlichkeit, die die äußere Verkörperung eines solchen Geistes sind. Dann gibt es auch solche Menschen in der nachatlantischen Zeit, die nun wiederum in sich einen Erzengel, einen Merkurgeist tragen, der ihren physischen und namentlich ihren Ätherleib durchseelt. Und endlich gibt es die dritte Sorte von Menschen, die durchseelt, die inspiriert sind im physischen Leib, Ätherleib und Astralleib von einem Engelwesen, aus denen also ein Engel spricht.

Im Sinne der östlichen Lehre bekommen nun solche Menschheitspersönlichkeiten wieder besondere Namen. Also eine Menschheitspersönlichkeit, die zwar äußerlich ein Mensch unserer nachatlantischen Zeit ist, die aber eigentlich einen Geist der Persönlichkeit in sich trägt, die bis in ihren physischen Leib hinein von einem Geist der Persönlichkeit durchseelt ist, nennt man in östlicher Lehre Dhyani-Buddha. Dhyani-Buddha ist also ein Generalname für menschliche Individualitäten, die von einem Geist der Persönlichkeit bis hinein in ihren physischen Leib beseelt sind. Diejenigen Persönlichkeiten, die bis in ihren Ätherleib hinein beseelt sind, die einen Erzengel in sich tragen in der nachatlantischen Zeit, die nennt man Bodhisattva. Und diejenigen, die einen Engel in sich tragen, die also durchseelt sind in ihrem physischen Leib, Ätherleib und astralischen Leib, die nennt man menschliche Buddhas. So daß wir drei Stufen haben: dieDhyani-Buddhas, die Bodhisattvas und die menschlichen Buddhas. Das ist die wahre Lehre der Buddhas, von den Klassen und Kategorien der Buddhas, die wir anzusehen haben im Zusammenhang mit der ganzen Art und Weise, wie sich die Hierarchien ausleben.

Das ist das Wunderbare, was uns da begegnet, wenn wir zurückblicken auf die früheren, unentwickelten Menschen, daß wir unter diesen Menschen solche finden, durch die eigentlich die großen Hierarchien aus dem Kosmos herunter in den Planeten hinein sprechen, und daß erst nach und nach die Geister der oberen Hierarchien, die schon vor unserer Erdenentstehung gewirkt haben, die Menschen, die da unten wohnen, die Planetenmenschen, entlassen in dem Grade, als diese reif werden. In eine ungeheure Weisheit sehen wir da hinein. Und das ist außerordentlich wichtig, daß wir diese Weisheit gerade in diesem Sinne durchschauen, wie sie gelehrt wurde in alten Zeiten, da der Menschheit die Urweltweisheit gelehrt wurde.

Wenn Sie also hören von den Buddhas — und es wird in der östlichen Lehre nicht nur von dem einen Buddha gesprochen, sondern von vielen, unter denen natürlich wieder verschiedene Vollkommenheitsgrade sind —, so beachten Sie: Ein Buddha wandelt auf der Erde, aber hinter dem Buddha sozusagen kam noch der Bodhisattva und sogar der Dhyani-Buddha. Nun konnte aber auch die Sache so sein, daß zum Beispiel der Dhyani-Buddha und der Bodhisattva gar nicht heruntergingen bis zur Durchseelung des physischen Leibes, sondern daß der Bodhisattva nur herunterging bis zur Beseelung des Ätherleibes, so daß Sie also eine Wesenheit vermuten können, die nicht so weit geht, auch den physischen Leib des Menschen zu durchseelen und zu inspirieren, sondern nur den Ätherleib. Da kann es aber geschehen, daß ein solcher Bodhisattva, der also physisch gar nicht sichtbar ist — denn wenn er nur in einem Ätherleib erscheint, so ist er physisch nicht sichtbar, und es gab durchaus solche Bodhisattvas, die physisch nicht sichtbar waren —, daß ein solcher Bodhisattva als höheres Wesen den menschlichen Buddha wiederum besonders inspirieren kann. So daß wir haben den menschlichen Buddha, der schon inspiriert ist von einem Engelwesen, der aber in seinem Ätherleib noch inspiriert ist von einem Erzengelwesen.

Das ist das Wesentliche, daß wir da hineinblicken in eine wunderbare Kompliziertheit der menschlichen Wesenheit. Und gar manche Individualität, zu der wir zurückblicken in der früheren Zeit, verstehen wir eigentlich nur, wenn wir sie auffassen wie einen Sammelpunkt verschiedener Wesenheiten, die sich durch den Menschen ausleben und ankündigen. Denn wahrhaftig, manches Zeitalter hat nicht genügend viele große Menschen, die inspiriert werden können von den Geistern, die zu wirken haben. Da muß manchmal eine einzige Persönlichkeit von den verschiedensten Individualitäten der höheren Hierarchien durchseelt und beseelt werden. Und manchmal spricht sozusagen nicht nur die Bevölkerung von Merkur, sondern es sprechen die von Merkur und Venus zu uns, wenn wir irgendeine Persönlichkeit vor uns haben. Das also, sehen Sie, sind die Begriffe, welche uns führen zum Verständnis der menschheitlichen Entwickelung, so daß wir Persönlichkeiten in ihrer wahren Gestalt erkennen, während sie, wenn sie uns als physische Menschen entgegentreten, eigentlich bloß Maja sind.

Morgen werden wir nun damit beginnen, den einzelnen physischen Planeten in seiner Entstehung zu begreifen, den wir bis jetzt nur als Marke betrachtet haben, um ihn dann als Wohnsitz für die entsprechenden Wesenheiten auffassen zu können.

 

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