| Zur Herkunft des
                  Namens «Anthroposophie»Anthroposophia
                  und ARBATEL 1575Peter Ahorn - fonteria@t-online.de
 Vor kurzem (Frühjahr 2002) gab es in der "Mailingliste <rudolf-steiner@fto.de>
                  einen
                  Meinungsaustausch über die "Herkunft" der
                  Anthroposophie. Ein Teilnehmer
                  "Franz Maria Tomberg" (pindar@ananzi.co.za) 
                  schrieb unter anderem in der 
                  Rudolf-Steiner-Mailingliste zum Begriff
                  "Anthroposophie":
 > Zunächst einmal steht fest, dass der Begriff im 'Arbatel'
                  > das erste Mal fällt. Genau so sicher wissen wir aber,
                  das
                  > Steiner und seine Schüler dieses Werk niemals zu Gesicht
                  > bekamen. Aus meiner Kenntnis einer mittelalterlichen Schrift und der
                  Zusammenhänge über
                  das Auftauchen der Schrift antwortete ich <F.M.Tomberg>
                  (pindar@ananzi.co.za)
                  in folgender Weise: Lieber F.M. Tomberg, selbstverständlich kann man davon ausgehen, daß Dr. Steiner
                  "die Arbatel",
                  zumindest als deutsche Übersetzung von Andreas Luppius, Wesel
                  von 1686, kannte!!
 In dieser Form übersetzten Form von 1686 ist die ARBATEL
                  im Band 14 der
                  "Geheime Wissenschaften" von A.v.d.Linden, 1921,
                  vierte (vierte steht fest, die
                  Auflagen 1 erschien wahrscheinlich 1908) Auflage, Barsdorf /
                  Berlin, unter den
                  magischen Schriften des Agrippa enthalten - im sogenannten
                  vierten Band der
                  Schriften des Agrippa, einer Sammlung von Schriften die nicht
                  von Agrippa selbst
                  stammen, sondern die sein "Fundus" waren und von
                  Agrippa gesammelt wurden.
                  
                  Die "Geheime Wissenschaften" ist ein
                  Standard-(Sammel)-Werk vom Beginn des 20.
                  Jahrhdts und es wäre geradezu eine höchst erstaunliche
                  Sache, sollte Steiner
                  und seine "Schüler" das Sammelwerk die
                  "Geheimen Wissenschaften" von
                  "A. von der Linden"  n i c h t  gekannt
                  haben - schlüssig beweisen kann ich
                  natürlich nicht, dass Dr. Steiner und seinen Schülern den
                  14-bändigen v.d.Linden
                  kannten. Ist es vorstellbar ? Menschen, die sich mit dieser
                  Materie befassten
                  sollten dieses für sie zeitgenössische Standard-Werk nicht
                  gekannt haben ?
                   
                  Andererseits wäre die Tatsache, dass Steiner und seine Schüler
                  die "Arbatel"
                  gekannt haben, in keinster Weise der "Schöpfung"
                  der Anthroposophie durch Rudolf
                  Steiner abträglich - im Gegenteil! Gerade dass die Arbatel
                  die Anthroposophie
                  als eine der zwei guten Magien (die andere gute ist die
                  Theosophie!!) darstellt,
                  ist für mich ein wertvoller "Beweis" dafür, dass
                  Rudolf Steiner sein Wissen aus
                  der Akasha-Chronik gelesen und in eine für uns verständliche
                  Sprache gebracht
                  hat und um eine bestimmte Dimension erweitert hat (dazu siehe
                  weiter unten).
                  Dr. Steiner hatte erkannt, dass die weltabgewandte Theosophie
                  die Menschen
                  seiner Zeit und damit die Welt nicht weiterbringen konnte -
                  aber das auf die
                  Menschen-Entwicklung zentrierte Wissen - die Anthroposophie. Die Texte der Arbatel selbst sind in einer für die
                  "Geheimen Schriften" des 16.
                  Jahrhunderts typischen Weise verfasst - als Aphorismen in der
                  Sprache der
                  Geistlichen. Solche Aphorismen sind keine Texte im Sinne einer
                  Anleitung zum
                  magischen Ritual oder Erläuterungen und Anleitungen zum Verständnis
                  der
                  "geistigen Welt", wie das z.B. Bengels "Geheime
                  Offenbarung des Johannes" ist.
                  Solche Aphorismen hatten die Aufgabe den
                  (bildungs-privilegierten!) Leser zum
                  "richtigen" Nachdenken anzuregen - lediglich die
                  beiden letzten Seiten der
                  Arbatel geben Aufschluss über die Struktur der Anthroposophie
                  des 16.
                  Jahrhunderts - und zwar in höchst bedeutsamer Weise. Die Anthroposophie ist dort die Weisheit von den "natürlichen
                  Dingen" und
                  die "Weisheit vom Umgang der Menschen miteinander" 
                  unter Einschluss der
                  übersinnlichen Erfahrungsmöglichkeiten der damaligen Zeit!!
                  Die "unsichtbare" und "nicht meßbare"
                  Wirkung der Erscheinungen der Natur und
                  die Tatsache der Reinkarnation ist in der Arbatel enthalten. Achtung: die in der Neuzeit teilweise erst jetzt
                  wieder-entdeckte Dimension der
                  Anthroposophie Rudolf Steiners, nämlich genauso
                  Reinkarnations- und Sozial-
                  Wissenschaft zu sein, wie Anleitung zur "höheren
                  Erkenntnis" (bereits die PhdF!)
                  ist damals in der Arbatel in bemerkenswerter Weise
                  gleichgewichtig neben der
                  Natur- und Geist- Erkenntnis- Wissenschaft gestanden - ausdrücklich!! Diese so hochbrisante "Sozial-Wissenschaft"
                  machte die Arbatel auch so
                  gefährlich - in den Augen des Klerus. Es war weniger die
                  Schilderung der zwei
                  "bösen Wissenschaften". Diese
                  "verteufelte"  die Arbatel selbst in genügender
                  Weise - der wirkliche Sprengstoff der Arbatel ist "die
                  Weisheit vom Umgang der
                  Menschen miteinander". Diese Veröffentlichung Ende des
                  16. Jahrhunderts war im
                  Grunde die Basis für eine revolutionäre Entwicklung der
                  "Geistes-, Sozial-
                  und Naturwissenschaften" (wobei klar ist, dass der
                  Terminus Sozial-Wissenschaft"
                  damals nicht gebräuchlich war) und markiert - meines
                  Erachtens - den Anfang
                  einer "geheimen spirituellen Gegenbewegung" zum
                  Beginn des Materialismus durch
                  Kopernikus. Heute ist die bedeutsame Nachfolgerin dieser Wissenschaft
                  die "Anthroposophie
                  Rudolf Steiners" und ihrer so fruchtbaren Impulse für
                  die reale, zeitgemäße 
                  Lebensgestaltung, egal auf welchem Gebiet. Rudolf Steiner schaute in seiner anthroposophischen
                  Geistesforschung gegenüber
                  der Anthroposophie des 16. Jahrhunderts noch eine für unsere
                  heutige Zeit
                  wichtige Dimension dazu: Die Christologische Seite der
                  Anthroposophie - sie war
                  in der mittelalterlichen Arbatel noch sehr verborgen, sehr
                  okkult - durch die
                  Sprache der Geistlichkeit, in der die Aphorismen von 1575
                  abgefasst sind. Man darf also sagen: die ARBATEL, eine äusserst rare
                  Geheim-Schrift aus dem 16.
                  Jahrhundert - zuerst in Basel (!!) herausgegeben -  gibt
                  uns Zeugnis davon, dass
                  eine "uralte magische Weisheit" in der
                  Anthroposophie enthalten ist und uns
                  entsprechend auf diese wichtige Weisheit aufmerksam machen
                  wollte. Das
                  "hoheitliche" Denken des Klerus und der weltlichen Fürsten
                  standen der Weisheit
                  der Arbatel entgegen (Sozial-Impuls!). Aufgrund der
                  mystifizierenden Aphorismen
                  war die Arbatel wirklich eine okkulte, kaum verständlich
                  lesbare Schrift, die
                  von dieser uralten, im Akasha festgeschriebenen Weisheit (u.a.
                  Anthroposophie)
                  Zeugnis gab, aber kaum verstanden wurde - erst Rudolf Steiner
                  konnte diese
                  Weisheit in der Akasha schauen und davon in einer für seine
                  Zeitgenossen
                  einigermassen verständlichen Form berichten. Ein sehr spekulativer, aber durchaus nachvollziehbarer
                  Gedanke ist, dass
                  Rudolf Steiner durch die Kenntnis der Arbatel (in der ehemals
                  herzöglichen
                  Bibliothek von Gotha und Weimar befand sich mindestens je ein
                  Exemplar) angeregt
                  wurde, seine geistige Forschung auf die Akasha zu
                  konzentrieren und er dort dann
                  die Weisheiten der Anthroposophie lesen konnte, verstehen
                  konnte und uns bzw.
                  seinen Zeitgenossen davon in einer für sie meistens verständlichen
                  Form
                  berichten konnte. Für mich ist diese Verwandtschaft der Arbatel und der
                  Anthroposophie Rudolf
                  Steiners ein schwergewichtiges Indiz dafür, dass Rudolf
                  Steiner für
                  uns - die heute seine Monographien und Vortragsmitschriften
                  lesen - tatsächlich
                  Schwerstarbeit im Lesen in der Akasha leistete und
                  "uns" damit eine uralte
                  magische (Mysterien-) Weisheit klar verständlich wieder zugänglich
                  machte, die
                  für den Fortschritt in der Welt unter Zusammenwirken von
                  materieller
                  Naturwissenschaft und spiritueller Geisteswissenschaft
                  wirklich wichtig ist.
                  
                  Das zur "Arbatel" und dem "Inhalt" der
                  Anthroposophie des 16. Jahrhunderts,
                  mein guter "Tomberg" ! Im Übrigen gibt es aus den 60er Jahren zwei "DieDrei"-Hefte,
                  in denen der
                  Arbatel recht wissenschaftlich untersucht wird. Herzlich,Peter Ahorn
 http://www.anthroposophie.net/anthroposophie/anthro_name.htm 
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